Urbane Seilbahnen

In den Metropolregionen Frankfurt/Rhein-Main und Mannheim/Rhein-Neckar besteht eine dauerhafte Überlastung der bestehenden Verkehrsträger. Die Verkehrssysteme ‚Straße‘ und ‚Schiene‘ stoßen an ihre Kapazitätsgrenzen. Staus, Unfälle, Verspätungen sowie Folgen für Natur und Umwelt sind erheblich.

Neue innovative Lösungsansätze für die städtischen Mobilitätsbedürfnisse der Zukunft unter der Berücksichtigung der Faktoren Raum, Zeit, Kosten und Naturschutz sind dringend notwendig aber nicht einfach zu realisieren. Jede neue Verkehrstrasse benötigt Raum, die in der Konkurrenz mit Wohnen, Erholung etc. steht. Die Realisierung neuer nachhaltiger Verkehrsinfrastrukturprojekte wie S-Bahnen oder Straßenbahnen benötigt lange Zeiträume von der Planfeststellung bis hin zur Ausschreibung. Zudem kosten sie sehr viel Geld.

In den Alpen sind Seilbahnen insbesondere in Skigebieten bekannt. Die urbane Nutzung als vollwertiges Element des öffentlichen Personennahverkehrs wurde in Deutschland bis heute nicht umgesetzt. Lediglich in den Städten Berlin, Koblenz und Köln gibt es Seilbahnen im städtischen Raum. Diese fungierten nach dem Bau als Verkehrsverbindung zur jeweiligen Gartenausstellung und sind heute touristische Attraktionen. Heute werden in vielen deutschen Großstädten, unter anderem in München, Stuttgart, Bonn, Trier, Mannheim und Frankfurt am Main Projektideen und Planungen zum Bau urbaner Seilbahnen verfolgt bzw. durchgeführt, die mehr als nur touristische Attraktionen sein sollen. In den genannten Städten arbeiten derzeit die etablierten Verkehrssysteme (Busse und Straßenbahnen) an der Kapazitätsgrenze, sodass dort nach einer Entlastung durch neuartige Verkehrskonzepten und Systemen gesucht wird. Seilbahnen können jedoch nicht nur vorhandene ÖPNV-System entlasten, sondern auch Netzlücken schließen, verlängern, verbinden oder schwierige Topografien überbrücken. Seilbahnen gelten weiterhin als eines der sichersten Verkehrsmittel der Welt, haben einen geringeren CO2-Fußabdruck, sind schneller realisierbar und kostengünstiger als vergleichbare schienengebundene Systeme.

Seilbahnlinie FFM Eissporthalle - Riederhöfe - OF Kaislerlei

Auf dem ersten Seilbahntag 2019 wurden verschiedene Seilbahntrassen vorgestellt und diskutiert. Eine dieser Trassen ‚Eissporthalle – Riederhöfe – Kaiserlei‘ wurde in den Nahverkehrsplan 2025+ der Frankfurter Nahverkehrsgesellschaft traffiQ aufgenommen. Somit war eine konkrete Grundlage geschaffen, worauf weitere Untersuchungen stattfanden. Im Jahr 2022 wurde gemeinsam mit der Hochschule für Gestaltung Offenbach die Trasse vertiefter untersucht sowie Visualisierungen für Stationen, Stützen und Kabinen erstellt. Auf dem zweiten Seilbahntag 2023 wurden die gemeinsamen Arbeiten vorgestellt. Die Hfg_OF und die h_da arbeiten seither an dem Projekt. Nähere Infos können Sie dem Projektflyer entnehmen.

Eine unter der Federführung von Prof. Dr.-Ing. Jürgen Follmann durchgeführte Studie aus dem Jahr 2019 ergab, dass ein umsetzbares Projekt in der RheinMain-Region möglich ist. Mit den ermittelten Fahrgastzahlen bietet es eine technisch machbare und wirtschaftlich tragfähige Lösung. Weitere Infos können Sie dem Projektflyer entnehmen.

Da das Thema Urbane Seilbahnen von Semester zu Semester unter den Studierenden eine besondere Beliebtheit errungen hat, konnte im Rahmen des Mastermoduls „Seminar im Verkehrswesen“ und in zahlreichen Master- und Bachelorabschlussarbeiten interessanten Fragestellungen nachgegangen werden.

Das ehrgeizige Ziel des Fachbereich Bau- und Umweltingenieurwesens ist die Realisierung und wissenschaftliche Begleitung einer Urbanen Seilbahn im Raum Frankfurt am Main.

Das Forschungsthema durchschritt bisher folgende Schwerpunkte:

  • Ausgiebige Recherche und Dokumentation zum Thema

  • Potentialanalysen im Raum Frankfurt am Main

  • Begleitung des 1. Seilbahntag am 08.05.2019 in Frankfurt am Main (zum Video)

  • Ausarbeitung der Trasse Terminal 3 – Louisa (zum Flyer)

  • Potentialanalysen im Raum Darmstadt/ Darmstadt-Dieburg

  • Potentialanalysen im Raum Mannheim/ Ludwigshafen

  • Ausstellung auf der 5. Regionalkonferenz Mobilitätswende (zum Video)

  • Gemeinsame Ausarbeitung der Trasse Eissporthalle - Riederhöfe - Kaiserlei mit der Hfg OF

  • Begleitung des 2. Seilbahntag am 10.05.2023 in Frankfurt am Main (zum Video)

  • Ausstellung und Mitwirkung auf dem VRN-Seilbahntag am 15.06.2023 in Mannheim

Sollten Sie Interesse haben das Thema Urbane Seilbahnen in einer Studienarbeit (im Rahmen einer Bachelor- oder Masterarbeit, dem Hauptseminar oder im Seminar im Verkehrswesen) näher verfolgen zu wollen, melden Sie sich gerne bei den aufgeführten Kontaktpersonen.

Weitere Informationen und Publikationen

Nachhaltige Stadt- und Regionalentwicklung - Urbane Seilbahnen als innovative Mobilitätslösung

Eine gemeinsame Publikation mit BPD und UNStudio


Urbane Seilbahnen im öffentlichen Nahverkehr

Mitwirkung beim Handlungsleitfaden herausgegeben vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr


FGSV Arbeitskreis 1.6.12 Urbane Seilbahnen

Mitbegründung des Arbeitskreises und Mitarbeit am Wissensdokument W1


FAQ-Sammlung - Urbane Seilbahnen

Mitwirkung bei der Herausgabe vom Bayerischen Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr


Urbane Seilbahnen - Offenheit und Mut für Ergänzungen des ÖPNV

Ein Essay von Prof. Dr.-Ing. Jürgen Follmann

 

2. Seilbahntag FrankfurtRheinMain 2023

Auf 'Play' wird externer Medieninhalt geladen, und die Datenschutzrichtlinie von YouTube gilt

1. Seilbahntag FrankfurtRheinMain

Click&Clever präsentiert: Das Video zum 1. Seilbahntag FrankfurtRheinMain


Auf 'Play' wird externer Medieninhalt geladen, und die Datenschutzrichtlinie von YouTube gilt

Click&Clever präsentiert: Den 1. Seilbahntag FrankfurtRheinMain


Auf 'Play' wird externer Medieninhalt geladen, und die Datenschutzrichtlinie von YouTube gilt